„How Much Weight Can a Boat Carry? / Can a Boat Carry Its Own Weight?“

Haltestelle Klosterplatz
Eröffnung: 18.Jänner 11.00 Uhr

Making
Off

Haltestelle Klosterplatz

Feierliche Eröffnung der Haltestelle am 18.01.2024
Neben vielen Kunstinteressierten durften wir auch Vertreter aus Kultur und Politik begrüßen. Es waren: Bürgermeister Stefan Krapf, Nationalratsabgeordnete Elisabeth Feichtinger, Alfred Mittermair von der LAUFEN Austria AG, sowie die Künstlerische Geschäftsführerin der Kulturhauptstadt Bad Ischl – Salzkammergut 2024 Prof. Elisabeth Schweeger und die Künstlerinnen der Haltestelle von der Universität für angewandte Kunst Wien, Abteilung Skulptur & Raum Olga Mathilde Gärtner (DE), Luise Nezberte (LV), Magdalena Stückler(AT) und Janine Weißengruber(AT) unter der Leitung von Prof. Hans Schabus und der Projektbetreuung von Eva Engelbert.


Die Künstlerinnen beschreiben ihr Kunstwerk wie folgt:
Die weißen Keramikelemente am Dach und Boden der bootförmigen Tramstation am Klosterplatz stehen für physische Ressourcen und Produkte, auf die wir als Gesellschaft angewiesen sind, aber auch für immaterielle Werte, Sitten und Bräuche. Welche davon wollen wir beibehalten? Welche abwerfen? Das gelbe Paddel soll daran erinnern, dass wir als demokratische Gemeinschaft die Wahl haben, in welche Richtung unser kollektives „Boot“ steuert. Es repräsentiert die Chance, positive Veränderungen herbeizuführen und Kurs in eine nachhaltigere Zukunft aufzunehmen.
Für die Keramikelemente ergab sich eine direkte Zusammenarbeit mit dem Sanitärkeramikhersteller LAUFEN, der einen wichtigen Teil der lokalen Industrie von Gmunden bildet.
Die künstlerische Intervention entstand im Rahmen von Kulturhauptstadt Europas Bad Ischl Salzkammergut 2024 in Kooperation mit Stern & Hafferl Verkehr und der Universität für angewandte Kunst Wien.

Der letzte Schritt der Fertigstellung des Kunstwerks musste an der Haltestelle selbst gemacht werden. Die Künstlerinnen bemalten die Glaswände der Haltestelle mit einer speziellen Farbe, welche das Wasser des Sees widerspiegeln soll.

Nach der Fertigstellung in der LAUFEN AG wurden die Haltestellen für das Kunstwerk umgebaut. Dies fand in mehreren Nächten statt, um den Normalbetrieb der Traunseetram nicht einzuschränken.

Nach der Nachbearbeitung auf der Oberseite kommen sie auf einen Transportwagen, auf dem sie schließlich in die Brennerei kommen, wo sie weiß glasiert und gebrannt werden.

Über Nacht trocken die Keramiken bereits beachtlich, weil die Temperatur im Werk ungefähr bei 30 Grad gehalten wird. Sie können nun schon umgedreht werden,
jedoch mit großer Vorsicht, weil sie vor dem Brennen noch sehr anfällig sind für Risse oder sogar Brüche.

Nach etwa 15 Minuten kann sie dann schon entformt werden. Mit dem Kran wird die Gipsform geöffnet, der Entformrahmen aufgesetzt, das Element darauf platziert und auf die gegeüberliegende Fertigungsbank geschoben.

Dort ist nun die Nachbearbeitung der noch feuchten Keramikelemente möglich: Das Eingussloch wird gestopft, die für das Design notwendigen, mittigen Löcher werden ausgestochen, die Oberfläche mit Schwämmen bearbeitet und verfeinert.

Beim ersten Guss des Tages wird derjenigen Keramikanteil, der jetzt noch flüssig ist nach ungefähr 50 Minuten wieder ausgelassen. Durch dieses Ausgießen entsteht in der Form ein Hohlraum, der notwendig ist, weil so die heiße Luft beim Brennen alle Flächen gleichmäßig erhärtet.
Der flüssige Ton, der aus den Formen herausgeronnen ist, wird zurück ins Reservoir geleert und zur erneuten Verarbeiten aufbereitet. Nun wird „gepresst“ – durch die
oberste Öffnung wird Luft geschickt, die die Keramik von innen, also ihren Hohlraum trocknet.

Zuerst werden Ober- und Unterteile der großen Formen mit einem Kran aufeinandergesetzt und mit Zwingen befestigt. Dann wird das große Keramikreservoir durchgepumpt bevor der „Einguss“-Schalter aktiviert wird. Durch ein Loch am untersten Punkt der Gipsform gelangt die flüssige Keramikmasse ins Innere der Gipsformen.

Die Techniker von Laufen haben anhand der künstlerischen Entwürfe vier Gipsformen zwei verschiedener Größen angefertigt, die die Herstellung von insgesamt acht Keramikelementen pro Tag ermöglichen.
Der Gips saugt sich nämlich beim Eingießen der anfangs ganz flüssigen Keramik mit Wasser an und kann deshalb nach dem zweiten Guss noch am selben Tag das Erhärten der Keramik in der Form nicht garantieren.

Fertigungsprozess der Keramikelemente im
Werk von LAUFEN Austria in Gmunden
Die LAUFEN Austria AG ist das einzige Unternehmen, das in Österreich Sanitärkeramik erzeugt. Am Produktionsstandort in Gmunden (OÖ) entstehen in höchster Handwerksqualität und in Zusammenarbeit mit international renommierten Designstudios einzigartige Kreationen für den Weltmarkt.  
Die LAUFEN Austria AG mit Sitz in Wilhelmsburg (NÖ), Produktion & Innovationszentrum in Gmunden (OÖ) und dem LAUFEN space in Wien (1. Bez.), ist Teil der Schweizer LAUFEN Gruppe. Das 1892 gegründete Unternehmen hat seinen Hauptsitz in Laufen bei Basel. Die LAUFEN Gruppe beschäftigt rund 2.500 Mitarbeiter:innen in sechs mitteleuropäischen Produktionsstätten (Schweiz, Österreich, Tschechien und Polen) und unterhält Vertriebsbüros in 44 Ländern weltweit. Seit 1999 ist LAUFEN Teil der Roca Gruppe und gehört damit zu den weltweit führenden Unternehmen im Bereich der Badezimmerausstattung und Sanitärkeramik.